Name: Olats Wacht
Größe: 4 intakte Wachtürme entlang der Bärwaldener Grenze zum Nebelmoor als Fortsetzung der Finsterwacht, besetzt mit Rittern samt Gefolge
Wappen: Ein goldener Turm auf schwarzem Grund
Herrscher: Gräfin Griseldis von Pallingen
Finanzkraft: Gering
Einfluss: In Bärwalde ansehnlich, außerhalb gering

 

Geschichte der Wacht am Nebelmoor:

Entlang des Finsterbachs zwischen Olat im Osten und Beonfirn im Westen verläuft Olats Wall. Dieser Damm wurde bereits bei Gründung der Grafschaft Bärwalde (50 BF) vom Grafen Olat dem Bogner zu Zeiten des Herzogenzwillings Thordenin II. (Var-Bhandala; 43-62 BF) errichtet und war mit allerlei Spitzen, Palisaden und Türmen bewehrt, um Weiden gegen die Schrecken des Nebelmoors zu wappnen.

Olats Wall waren mehrere Türme im Nebelmoor vorgelagert, die die Wacht verstärken und im Fall anrückender Feinde die Grenztürme von Olats Wall und damit das Hinterland warnen sollten. Dazu zählten u. a. der Turm Schwarze Wacht nördlich von Beonfirn, der Turm Idramun (s. Abenteuer-Anthologie Steinzeichen) und der heute zerstörte Turm Kamaalot bei Ognin.

Unter den Priesterkaisern wurden dann ab 336 BF die Türme der alten Finsterwacht errichtet. Eine Kette von Wachtürmen und -burgen führte entlang des Finsterkamms bis in die Mark Greifenfurt und ermöglichte es, Nachrichten über Angriffe der Schwarzpelze sehr schnell weiterzugeben. Auf dem Teilstück zwischen Beonfirn und Olat nutzten sie dazu die vorhandenen Verteidigungsanlagen. Die Befestigungstürme von Olats Wall wurden umgebaut, damit alle Türme von der Mark Greifenfurt aus bis nach Olat eine einheitliche Funktionsfähigkeit aufwiesen. Zur Turmkette entlang des südlichen Ufers des Finsterbachs zählten insgesamt fünf Türme, darunter der Turm Nebeltrutz im heutigen Beonfirn sowie der kürzlich wieder aufgebaute Alte Turm in Ognin. Die Türme im Nebelmoor jedoch ignorierten die Praiosaner, zu groß war ihre Furcht vor den Schrecken in diesem Sumpf des Todes. So gerieten sie lange Jahre in Vergessenheit, ihre Ritter blieben jedoch ehern in der Wacht.

Ab Gründung des Ortes Beonfirn 727 BF durch den Therbûniten Beon aus Havena gewann vor allem der Turm Nebeltrutz zunehmend an Bedeutung. Das Kloster im Schutze des Turms zog auch einfache Bauern, Fischer und Handwerker an, so dass der Ort langsam wuchs. Auf Geheiß des Weidener Herzogs wurde schließlich der legendäre Ritter der Wacht Grimmhart Eichenstein, genannt der Kühne, 747 BF mit Beonfirn belehnt und mit dem Ausbau des Turms zu einer kleinen Wehrfeste beauftragt. Diese Maßnahme war vor allem auch deswegen erforderlich geworden, weil zu dieser Zeit der finstere Zauberer Lirobal das Land in Angst und Schrecken versetzte. Niemand, der zu seinem Turm der Dornen inmitten des finsteren Tauberwalds nahe Beonfirn aufbrach, kehrte je lebend zurück und erst der Ifirnsmaid Lirilya sollte es 790 BF schließlich gelingen, ihm mit dem Segen der Schwanengleichen das Handwerk zu legen – wie die Legende berichtet.

Da die Ritter der alten Finsterwacht im Lauf der Zeit immer mehr in Verruf geraten waren, löste Herzogin Helmgard von Weiden die Wacht schließlich 819 BF auf.

Situation heute:

Die meisten Türme sowie die Wehranlagen von Olats Wall verfielen im Lauf der Jahrhunderte, so dass der Damm mittlerweile nur noch eine Art „höhergelegter“ Karrenweg ist. Erhalten blieben lediglich die Wehrfeste Nebeltrutz in Beonfirn sowie die beiden im Nebelmoor vorgelagerten Türme Idramun und Schwarze Wacht. Auf diesen beiden Türmen versahen lange Zeit zwei Ritter im Namen der Gräfin von Bärwalde ihren Dienst (ihre Lehen zählen somit zur Grafschaft und nicht zur Baronie Brachfelde). Vom Turm Kamaalot nahe Ognin stehen dagegen lediglich Ruinen.

Mit Erneuerung der Finsterwacht stehen seit dem 16. Rondra 1028 BF die Ritter der Wacht unter Befehl des Wachtgrafen Halgan von Hirschenborn und versehen einen harten Dienst, denn viele sind nur mit ein wenig Land rund um ihren Turm belehnt, von dessen Erträgen sie kaum leben können. Außer ihren Turmwachen bekommen viele von ihnen wochenlang keine anderen Menschen zu Gesicht. Es sind daher oft raue, hartgesottene Kämpen, die sicherlich nicht alle den ritterlichen Idealen Weidens folgen.

Von Beginn an unterstellte Gräfin Walderia von Bärwalde die Ritter auf den Türmen Idramun und Schwarze Wacht dem Wachtgrafen Halgan von Hirschenborn. Sie waren damit sowohl Gefolgsleute der Gräfin als auch Ritter der Wacht. Auch der Baron von Brachfelde unterstützte die Finsterwacht, indem er die althergebrachte Funktion des Turms Nebeltrutz als Bestandteil der Turmkette erneuerte – sein damaliger Vogt Refardeon von Rothwilden wurde ebenfalls zum Ritter der Wacht ernannt. Die Wehrfeste in Beonfirn bildete das letzte Glied der Kette in Bärwalde, denn die vier Türme in Olats Wall östlich von Beonfirn waren schon vor langer Zeit bis auf die Grundmauern zerfallen. Da die Errichtung neuer Türme als zu kostspielig erschien, musste im Notfall ein Reiter ausgesandt werden, um Nachrichten bis zum Sitz der Gräfin zu tragen.

Während die Turmkette in Greifenfurt bereits seit 1021 BF wieder aufgebaut wurde, werden die Türme in der Heldentrutz erst nach und nach wieder in Stand gesetzt, so dass es noch einige Lücken gibt. Jeder Turm sollte ursprünglich mit einer komplizierten Signalvorrichtung ausgestattet werden, was allerdings die Finanzen der ärmlichen Ritter in der Regel übersteigt. Daher behilft man sich mit Signalfeuern und Brieftauben, mit denen innerhalb kürzester Zeit die Nachricht von drohender Gefahr von Turm zu Turm durch die gesamte Grafschaft Heldentrutz und die Markgrafschaft Greifenfurt bis nach Hesindelburg weitergegeben werden kann.

Im Praios 1030 BF beschloss Gräfin Walderia schließlich, die alten Wehrtürme zwischen Beonfirn und Olat wiedererrichten zu lassen. Damit folgte sie der Anregung des Barons von Brachfelde, Olats Wacht zu schaffen und die Finsterwacht wie einst bis nach Olat zu vervollständigen. Dass der weisen Gräfin der Schutz ihrer Untertanen sehr am Herzen liegt, ist allseits bekannt, und auch dass nach wie vor die Schrecken des Nebelmoores dräuen, wie unlängst im Rondra 1030 BF das Auftauchen wandelnder Moorleichen im nördlichen Bärwalde zeigte, die sogar bis zu Olats Feste gelangten. Der Bau der Türme wurde allerdings von einer Reihe orkischer Überfälle überschattet, so dass die Umsetzbarkeit des Projekts durchaus fraglich war. Der erste Turm wurde inzwischen im Schutz der Palisaden des Dorfes Ognin nahe Olat wiederaufgebaut.

Anfang Praios 1031 BF rief nun Gräfin Walderia Olats Wacht aus und schlug die Ritter der vier intakten Türme zu Rittern von Olats Wacht (Fantholi 34). Ihr Wappen ziert der goldene Turm auf schwarzem Grund. So sollen künftig am Finsterbach die Ritter von Olats Wacht ihren ehrenvollen Dienst ebenso verrichten, wie es die stolzen Ritter der Finsterwacht bereits am Rande des Finsterkamms tun.

Die Ritter von Olats Wacht:

Ritter Refardeon von Rothwilden (Turm Nebeltrutz zu Beonfirn/Baronie Brachfelde)
Ritter Beric Fälklin von Schwarzwacht (Turm Schwarze Wacht)
Ritter Galathan von Firunsgrund (Alter Turm zu Ognin/Baronie Brachfelde)
Ritter Berengar zu Turm Idramun.