Ausdehnung: Etwa 50 Meilen an der längsten Stelle und 15 Meilen an der breitesten (zentrales, östliches Bärwalde).
Anrainerbaronien: Moosgrund, Stadtmark Baliho
Art des Waldes: Urtümlicher, dichter Auwald mit alten Bäumen, viel Unterholz und Röhricht sowie großem Tierreichtum. Der Wald wird vornehmlich aus Erlen, Eschen und Weiden gebildet, es finden sich aber auch – vor allem weiter vom Flussbett entfernt, andere Bäume wie Ahorn, Ulmen und Eichen. Immer wieder trifft man auf sanfte Hügel oder schroffere Erhebungen. Große Findlinge, kleinere Bäche und Tümpel sind häufig, Lichtungen hingegen selten.
Besonderheiten: Elfenkuppe, Wolfsklippen; Leinpfad, Treidelhof

„Der Awadir hat den Moosgrunder Tann in zwei Hälfen geschnitten in nur einem Mond und die unendlich tiefe Wolfenklamm mit seinen Wassern aufgefüllt und einen Ausweg gefunden.“
—aus: Die alte Brückeneule Lamëa, Märchensammlung des Weldmar von Arpitz

Der Moosgrunder Tann ist bestimmend für die Moosgrunder, die am Ufer des Awadir leben und es macht kaum Wunder, dass sie viele Namen für ihn haben. Der älteste ist zweifelsohne biundahausti (isd. Dickicht-an-der-Flußau), wie die Elfen vanas diesen Teil des silfûrn oder Bärnwalds nennen. Denn vor der Ankunft der Menschen lebten vor allem die Auelfen der Wellensang-Sippe hier, die heute selten geworden sind. Die meisten Moosgrunder sind aber davon überzeugt, dass sich kleinere Elfensiedlungen am Waldessaum im Röhricht verbergen. Nach den Elfen hat der Wald daher den Namen Faenwald, wie viele der abergläubischen Moosgrunder den Tann nennen. Die bosparanischen Siedler nannten den Wald schlicht lucus muscidum (bosp. Moosiger Tann), woher sich auch der heutige Name ableitet. Schon damals konnten nur diejenigen, die die Traditionen und Gebote der Elfen achteten, in Frieden dort reisen und leben.
Der weithin undurchdringliche und urtümliche, dunkle Wald erstreckt sich entlang der Grünwasser zwischen Hagedoch, wo er nahtlos in den Wolfshain übergeht, und Moosgrund und schon die ersten menschlichen Siedler vermochten den Wald nicht zu bezwingen. Es ist uraltes, undurchdringliches Waldland, dessen Grund häufig sumpfig daherkommt und dessen Bäume von Farnen, Moosen und Schlingpflanzen überwuchert sind. Echte Siedlungen im Moosgrunder Tann gibt keine, wenn man vom Treidelhof, auf etwa der Hälfte der Strecke von Hagedoch nach Moosgrund, absieht. Obwohl die ersten Pfalzgrafen immer wieder versuchten, verdiente Streiter mit Parzellen im Wald zu belohnen, verfielen diese bereits nach wenigen Jahrzehnten wieder. Allein der Leinpfad, der Treidelpfad, der am Flussufer verläuft, und wenige Pfahlhütten daran, zeugen davon, dass die Menschen dem Land ihren Stempel aufgedrückt haben.
So ist der Wald legendenumwoben und nur wenige haben den Mut, ihn zu betreten, obwohl im Waldesinneren die überwucherten Ruinen der alten Anwesen auf jene Tollkühnen warten sollen, die es wagen ihre Geheimnisse zu ergründen und ihnen ihre Schätze zu entreißen. Leinläufer, Jäger und Holzfäller, die dennoch ihrem Tun im Wald nachgehen, erzählen von lebenden Bäumen, Knauerkerlen, Wurzelbolden und anderen Fabelwesen, die Eindringlinge necken oder vertreiben. Allein die verschrobenen Wurzelsammler dringen unerschrocken und meist unbehelligt in den Wald vor, um dort die Knollen für die begehrten Moosgrunder Knollpipen zu schneiden.
Kaum Wunder, dass der Moosgrunder Tann immer wieder zwielichtigem Gesindel Schutz bietet, dem die Landwachen im Waldesdunkel nur selten Herr zu werden vermögen.