Grafschaft: Heldentrutz
Herrscher: Leudane von Finsterkamm
Wappen: Schräggeteilter Schild; links oben ein silberner Gestechhelm auf grün, rechts unten eine grüne Tanne auf silber
Einwohner: 2.393
Baronssitz: Die Norrburg innerhalb der Stadtmauern Nordhags
Orte: Düsterbach (100), Nordhag (900), Nordwall (150), Tobra (140), Wulffenthal (120) und weitere
Tempel: Rondra, Phex, Peraine und Ingerimm in Nordhag, Praios auf Lichtwacht, Travia in Wulffenthal
Garnison: Die Adeligen der Baronie und ihr Waffengefolge; 20 Stadtgardisten und Torwachen, 10 Turmwächter (Uhlen), 10 Büttel/Nachtwächter; ein Dutzend Landwachen
Landschaft: Vom Finsterkamm dominiert, Dragwallthal, Nordhager Börde, Schattenforst, Wulffenthal
Wege: Alte Straße, Alter Weg, Hagweg, Nôrnstieg, Trutzweg
Besonderheiten: Bande Grimmwulf der Grüne, Königreich der Finsterkamm-Zwerge, Mackwandt, Makkeblink, Wulffenfels


• Lehnsherr:
Baronin Leudane von Finsterkamm

• Wappen:
Schräggeteilter Schild; links oben ein silberner Gestechhelm auf grün, rechts unten eine grüne Tanne auf silber

• Heraldische Farben:
Grün, Silber

Einwohner:
2.393 (laut dem Census Comitatum des Jahres 1038 BF)

• Hauptort:
Nordhag (900 Einwohner, Handelsstadt mit solider Mauer an der Kreuzung vieler Straßen; die Stadt untersteht seit einigen Jahren direkt dem Grafen; Tempel der Rondra und Peraine, des Phex und Ingerimm; Gasthaus „Orkenspalter“ (Q:5,P:4,S:30), Gasthaus „Oberhager Hof“ (Q:6,P:7,S:16), Schenke „Töpferklöppel“ (Q:5,P:4,S:8), Schenke „Unterfang“ (Q:3,P:2))

• Sitz des Lehnsherrn:
Die Norrburg innerhalb der Stadtmauern Nordhags

• Wichtige weitere Städte, Dörfer und Ansiedlungen:
Nordwall (150, Schrein der Rondra, Rodstation mit Gasthaus „Eslebon“ (P:5/Q:4/S:16))
Tobra (140, Boron- und Peraineschrein, Schenke „Zum Bären“ (P:2/Q:2), Schenke „Zum Schaf“ (P:2/Q:2))
Wulffenthal (120, Burg Wulffenfels, Traviatempel, Firunschrein, Schenke „Matthiskrug“ (P:3/Q:4/S:2))
Düsterbach (100, Turm der Finsterwacht Düsterthurm, Schenke „Zum Esel“ (P:3/Q:3))
Nôrhöh (80, Passfestung im Aufbau, Phex- und Ingerimmschrein, Rodstation mit Schenke (P:6/Q:4/S:20))
...und einige weitere

• Landschaften und Regionen:
Die größte Baronie der Grafschaft Heldentrutz. Sie wird vom Finsterkamm dominiert, der einen großen Teil der Fläche einnimmt. Rund um die Stadt Nordhag liegt die Nordhager Börde. Das ist eine der fruchtbarsten Regionen der gesamten Grafschaft. In ganz Nordhag gibt es tiefe, bis ins Hochgebirge reichende Täler. Einige davon, wie etwa das Wulffenthal im Süden der Baronie oder das Dragwallthal im Norden, sind von Menschen besiedelt und beherrscht. Die meisten anderen sind Gebiet der Gharrachai. Hier haben die Menschen an den jeweiligen Enden der Täler Rittergüter und Wachttürme errichtet, um den Rest der Baronie im Falle eines Angriffs so früh wie möglich zu warnen und die erste Abwehrlinie bilden zu können.

• Vasallenlehen:
Junkergut Bockenstein (Junkerin Yolanda Böcklin von Bockenstein)
Junkergut Graûgard (Junker Grifo von Binsböckel-Graûgard)
Junkergut Irschenborn (Junkerin Thargrin von Hirschenborn)
Junkergut Lichtwacht (Junker Trautmann von Gugelforst)
Junkergut Nordwall (Junker Halgan von Hirschenborn)
Junkergut Nôrhöh (Junker Helmir von Stippwitz)
Junkergut Welsberg (Vogt Radumar von Eichelhain)
Junkergut Wulffenthal (Junkerin Findrayal Blaubinge von Wulffenthal)
Edlengut Düsterbach (Edler Menzel von Parlag)
Edlengut Tobra (Edle Edil von Dragwallthal)

• Straßen und Gewässer
Alte Straße (Trallop-Nordhag)
Alter Weg (Nordhag-Anderath)
Hagweg (Nordhag-Ulmenau-Weidenhag-Reichsweg)
Nôrnstieg (Reichsend-Nordhag-Greifenfurt)
Trutzweg (Nordhag-Geestingen-Scheutzen-Reichsend)

Düsterbach (Finsterkamm-Düstersee)
Flüsterbach (Finsterkamm-Vierlehensee)
Kaltwasser (Finsterkamm-Vierlehensee)
Vierlehensee (See, der in vier Baronien liegt)

• Garnisonen:
Die Ritter und Junker der Baronie mit ihrem Gefolge
20 Stadtgardisten und Torwachen
10 Turmwächter (Uhlen)
10 Büttel/Nachtwächter
Ein Dutzend Landwachen

• Tempel:
Halle der Orkenwacht (Rondra, Nordhag, Schwertbruder Ludgar Godefried von Trollentor)
Halle der Ernte (Peraine, Nordhag, Hüter der Saat Erdwulf Birkenfurt)
Salzstock-Tempel (Ingerimm, Nordhag, Meister der Esse Hagwulf Fuchsenfold)
Heim des Herdfeuers (Travia mit Schrein des Firun, Wulffenthal, Mutter Travinia)
St.Ugdalf-Tempel (Travia, Nordhag, Vater Ugalf)
St. Gilborns Kapelle (Praios, Lichtwacht, vakant)

• Besondere Orte:
Königreich der Finsterkammzwerge: Dieses sagenumwobene Reich liegt unterirdisch und verfügt nur über wenige Tore an die Oberwelt. Seine genaue Lage ist nicht bekannt, vermutet wird das Gebiet um die Berge „Hoher Stumpen“, „Finsterkopp“ und „Die drei Schwestern“. Auffällig ist auch, dass sich dort so gut wie keine Orks aufhalten.

Makkeblink (ein Sumpfgebiet mit Seenplatte)
Mackwandt (uraltes Mada-Heiligtum, im Sumpf Makkeblink gelegen)
Wulffenfels im Wulffenthal (Heiligtum des Firun)

• Talismane:
Die Tannenkrone (das Herrscherzeichen der Baronie)

Die Baronie und der korrupte Vogt: Alarwin von Graugenwerl


Das lange Zeit kleine und unbedeutende Rittergeschlecht von Graugenwerl hatte seinen Sitz in der Nähe der Stadt Nordhag. Als Herren eines kleinen Ritterguts standen die Graugenwerls auf der untersten Stufe der Adelspyramide. Das Leben war nicht einfach und sie mussten mit dem zurechtkommen, was ihr kleines Lehn abwarf. Oft reichte es unter diesen harten Bedingungen gerade so, um die Familie ernähren zu können. Die Bedrohung und die nicht seltenen Überfälle durch den Schwarzpelz taten ihr übriges.

983 BF wurde Alarwin von Graugenwerl geboren und wuchs unter diesen Bedingungen in der Familie auf. Sobald er Denken konnte, strebte er nach Höherem. Er durchlebte eine harte Schule und wurde nach seiner Schwertleite durch enormen Ehrgeiz und Intrigen zum Stadtvogt von Nordhag ernannt. Ein erster beachtenswerter Aufstieg war ihm damit gelungen. Doch dies reichte Alarwin noch lange nicht. Geschickt erlangte er die Freundschaft und das Vertrauen von Graf Emmeran von Löwenhaupt, verheiratete sich klug und zeugte mit seiner Frau mehrere Kinder. Der Grundstein für einen stetigen Aufstieg schien gelegt, aber es sollte noch weiter gehen.

Durch erneutes geschicktes Taktieren gelang es Alarwin nach dem plötzlichen Tod von Rondralrik von der Tann, dem Baron von Nordhag, das entstandene Machtvakuum zu nutzen: Rondralriks einziger Sohn war noch in der Knappschaft, und so wurde der Graugenwerler zum Vogt der Baronie Nordhag ernannt. Der Nachkomme eines kleinen, bitterarmen Rittergeschlechts herrschte damit über die reichste Baronie der gesamten Grafschaft Heldentrutz. Doch ihm blieb nicht viel Zeit zum Genießen der erlangten Pfründe, denn ein neuer Orkensturm brach über die Mittnacht herein.

Mit viel Glück, harter Hand und einer Portion Mut gelang es Alarwin, die Stadt Nordhag zu halten. Doch das ganze Umland und große Teile der Grafschaft lagen in Schutt und Asche und waren auf viele Jahre verheert --- nicht zuletzt das Gut von Alarwins Familie, wenige Meilen von Nordhag entfernt. Die Familie Graugenwerl, nie sonderlich groß, bestand von dort an nur noch aus Alarwin und seinen Kindern. Genaues weiß niemand, aber irgendwann in dieser Zeit starb auch seine Ehefrau.

Mit gnadenloser Hand presste der Graugenwerler in den folgenden Jahren das Letzte aus der Bevölkerung heraus, um Nordhag wieder aufzubauen und sich selber wieder ein Leben in Saus und Braus zu ermöglichen. Geschickt täuschte er dabei Graf Emmeran, der nur die Erfolge beim Aufbau zu sehen bekam. Der Graf fasste immer mehr Vertrauen in Alarwin und am Ende dieser Entwicklung ernannte er ihn zum Verwalter der ganzen Grafschaft während er sich selber auf eine lange Pilgerreise begab.

Nun war Alarwin auf dem Zenit seiner Macht angelangt und nutzte diese gnadenlos aus. Gegner seines Handels, egal ob kleiner Bauer oder Altadel, wurden durch Intrigen und falsche Anschuldigungen hinweggefegt und wenn vorhanden ihre Lehen mit Gefolgsleuten besetzt. Der Graugenwerler schreckte dabei vor nichts zurück. Ein Opfer seines Handels wurde der junge Rondrian von der Tann: Der einzige Sohn des alten Barons, dem von der Herzogin versprochen worden war, dass er nach seiner Schwertleite die Baronskrone von Nordhag erhalten würde. Das konnte Alarwin natürlich nicht geschehen lassen. Es gelang ihm, eine weitere Intrige zu spinnen an deren Ende Rondrian als Geächteter in die Wälder fliehen musste.

Doch hier unterlief dem Vogt ein folgenschwerer Fehler: Es gelang ihm nicht, den jungen von der Tann nach seiner Ächtung zu erwischen und vom Leben zum Tode zu befördern --- trotz aller Anstrengungen in dieser Richtung. Den Widerstand einiger Familien, die durch sein Handeln Lehen und Ansehen verloren hatten, schien er auch unterschätzt zu haben, da er sie zwar waidwund schlug, ihnen aber nicht den Todesstoß versetzte. So kam es im Rondra 1032 zum Anfang vom Ende: Rondrian offenbarte sich Graf Emmeran auf einem Turnier und gab die zwischenzeitlich geraubte Baronskrone von Nordhag in dessen Hände. Er erhob schwere Anschuldigungen gegen den Graugenwerler und schwor dies auch bei den Göttern.

Der Graf --- dessen Jähzorn vom aufkeimenden Verdacht, lange Zeit von Alarwin ausgenutzt und getäuscht worden zu sein, regte --- ritt sofort nach Nordhag und stellte den Vogt zur Rede. Ein letztes Mal gelang es diesem dort, seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen und die Schuld auf einen seiner Gefolgsleute, einen gewissen Juri von Raschberg, zu schieben. Doch der Graf ließ ihm nicht viel Spielraum und Alarwin gelang es nicht, seinen Getreuen in die Finger zu kriegen. Erst im Peraine 1032 BF wurde der Raschberger gefasst --- und dabei tödlich verwundet. Bevor er seinen letzten Atemzug tat, gestand er noch alle Taten, die er, gemeinsam oder im Auftrag des Graugenwerlers verübt hatte.

Alarwin, wohl damit rechnend, dass es für ihn keinen Ausweg und keine Hoffnung mehr gab, wählte die Flucht. Bereits im Phex 1032 BF verließ er bei Nacht und Nebel mit seinen verbliebenen Gefolgsleuten und Angehörigen Nordhag, die Heldentrutz und ganz Weiden. Nicht ohne so viel von dem erbeuteten Reichtum mitzunehmen, wie sich transportieren ließ. Einzig sein jüngerer Sohn Gilbert blieb noch etwas länger in der Grafschaft. Er war oft einer der schärfsten Kritiker seines Vaters und sollte deshalb nach seiner Schwertleite das zwischenzeitlich wieder aufgebaute Rittergut und alten Stammsitz der Familie erhalten.

Niemand weiß genau, was Golbert dazu trieb, doch nachdem er die Schwertleite erhalten hatte, begab er sich nicht auf das Gut. Auch er verließ die Mittnacht und zog als Fahrender Ritter durch die Lande. Vielleicht war er bei allen Worten gegen seinen Vater nicht bereit, das ärmliche und harte Leben zu führen, das das kleine Gut ihm genoten hätte. Gerüchteweise halten sich alle noch lebenden Graugenwerls in Albernia auf. Alarwin soll dort sogar wieder in Amt und Würden gelangt sein. Darauf spricht den jähzornigen und aufbrausenden Grafen der Heldentrutz allerdings niemand  an. Ob seiner Mitschuld an der Entwicklung, geht Emmeran den Gerüchten auch nicht mit dem notwendigen Eifer nach.
 
Gleichwohl: Sollte Alarwin oder einer seiner Angehörigen dumm genug sein, in die Reichweite des Grafen zu kommen, kann für nichts garantiert werden. Auch etliche andere Adelsfamilien in der Heldentrutz, denen durch Alarwins Handeln Schaden entstanden ist, haben noch eine Rechnung mit diesem zu begleichen.